Ernährungsmaßnahmen sind ein wichtiger Teil ganzheitlicher BGM-Konzepte und eine ausgezeichnete Möglichkeit, Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter effektiv zu fördern sowie ernährungsbedingten Krankheiten vorzubeugen. Geistige Leistungsfähigkeit und Konzentration, Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress – all dies wird durch die tägliche Ernährung mittelbar und direkt beeinflusst.
Ob und in welchem Ausmaß ökonomische Parameter durch betriebliche Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Ernährung positiv beeinflusst werden können, ist inzwischen durch zahlreiche Studien belegt. Beispielhaft sei hier auf die systematische Literaturrecherche von Jensen verwiesen, der insgesamt dreißig zum Teil als qualitativ hochwertig eingestufte Studien systematisch auswertete. Indikatoren für die Wirksamkeit von betrieblichen Interventionen zur Ernährungsverbesserung waren u.a. Krankheitskosten und -zeiten, Absentismus, Präsentismus, BMI-Veränderungen und gesundheitsbezogenes Verhalten („Lifestyle“) der Beschäftigten. Alle untersuchten Interventionsstudien zeigten positive Effekte: Mit Hilfe betrieblicher Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Ernährung können Absentismus reduziert und/oder die Produktivität gesteigert werden.1
Besonders erfolgversprechend und nachhaltig in der Wirksamkeit sind Interventionen, die Komponenten zur Ernährungsverbesserung und Bewegungssteigerung miteinander kombinieren.2 Neuere Studien – auch aus Deutschland – unterstreichen die hohe Korrelation zwischen schlechter Ernährung und Krankheiten: So könnten laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung mit einer annähernd gesundheitsfördernden Lebensweise bis zu 90 % aller Diabeteserkrankungen, bis zu 80% aller Herzinfarkte und rund 50% aller Schlaganfälle vermieden werden. Weiterhin geht die Weltgesundheitsorganisation heute davon aus, dass in den westlichen Ländern rund 30% aller Krebsfälle auf ungünstige Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten zurückzuführen und damit vermeidbar sind.
Quellen:
1 Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) (2015): Wirksamkeit und Nutzen betrieblicher Prävention. iga.Report 28. Berlin, S. 19-20, 65
2 Katz, D.L. u.a. (2005): Public health strategies for preventing and controlling overweight and obesity in school and worksite settings: a report on recommendations of the Task Force on Community Preventive Services 3 Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) (2012): Ernährung und Prävention – Chancen und Grenzen, Bonn